Mobile Marketing

Mobile Marketing zählt zu den modernen Formen der Werbung und wird nach Prognose zahlreicher Branchenkennern in den nächsten Jahrzehnten immer stärker an Bedeutung gewinnen. Konsumenten können mit Mobile Advertising nicht nur beim Zeitunglesen oder Fernsehschauen sondern jede Sekunde am Tag, bspw. mittels Push-Nachrichten, erreicht werden. Höchste Zeit dieser Form der Werbung mehr Aufmerksamkeit zu widmen.

Geschichte des Mobile Marketings

Die Geschichte des Mobile Advertisings geht bis in die 90er Jahre zurück, als dieser Werbekanal noch sehr stark mit der Fernseh- und Print-Werbung verknüpft war. Viele Klingelton-Abos aus den 90er und frühen 2000er Jahren hatte nur vordergründig das Ziel den Abonennten mit den neusten Klingeltönen auszutauschen. Mindestens ebenso wichtig war die Sammlung von Nutzerdaten, in erster Linie die Handynummer. Durch die Präferenzen des Kunden, bspw. eines bestimmten Handyklingeltons oder eines Handyspiels, sollte der Kunde als Empfänger geworben werden.

Anfang der 2000er Jahre hatten SMS eine Öffnungsrate von weit über 90% – ein Wert von denen E-Mail-Marketer selbst damals nur träumen können. Hilfreich war bis vor wenigen Jahren eine sehr eingeschränkt regulierte Gesetzeslage in Europa und den USA, die es Marketern erlaubte dem Empfänger ohne sein Einverständnis Werbe-SMS zukommen zu lassen. Durch den Erlass von verschiedenen Gesetzen in Deutschland und der westlichen Welt wurde ein Double-Opt-In erforderlich, Empfänger mussten dem Erhalten von Werbe-SMS also ausdrücklich zu stimmen.

Trotz dieser Einschränkungen gilt der Markt des Mobile Advertisings als einer der lukrativsten der Welt: Schätzungen gehen davon aus, dass mehr als 60% der Weltbevölkerung ein Mobiltelefon besitzt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass gerade Werbeagetnruren und Software-Unternehmen sich in den letzten Jahren immer stärker auf SMS-Marketing spezalisiert haben, auch wenn mobile Apps und Push-Nachrichten diese Form der Werbung mittlerweile überholt haben.

Nur kein Spam – Herausforderungen im Mobile Marketing

Die Gesetzeslage in Bezug auf Spam unterscheidet sich von Land zu Land erheblich. Während beispielsweise in Deutschland und in vielen Ländern ein Double-Opt-In erforderlich ist, sieht die Regulierung in Lateinamerika und Südostasien deutlich entspannter aus. Um dem Marketing einen seriösen Anstrich zu verleihen, ergibt es Sinn den Nutzer um Erlaubnis zu bitten. Dies ist bspw. nach Abschluss eines Bestellprozesses in einem Online-Shop sinnvoll oder etwa als Gegenleistung für für ein kostenloses Produkt oder Dienstleistung.

In den meisten Ländern ist es erforderlich den Namen des Unternehmens in der ersten Nachricht zu nennen. Darüber hinaus muss es dem Empfänger möglich sein die SMS abzubestellen. Auf Grund der hohen gesetzlichen Anforderungen und dem Aufkommen erster Apps mit Push-Mitteilungen, hat das reine SMS-Marketing in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung verloren.

Push Nachrichten – der Nachfolger im Mobile-Marketing

Mit den ersten iPhones brachte Apple die erste Push Notifications auf den Markt. Im Jahr 2010 zog Google mit Android Cloud to Messaging nach. Während Push-Nachrichten eine deutlich geringere Öffnungsraten verzeichnen als SMS, sind Push-Nachrichten hilfreicher für gezieltes Inbound-Marketing: Kunden erhalten überwiegend Nachrichten zu Themen, die sie interessieren, die Wahrnehmung als Spam bei Push-Nachrichten im Durchschnitt deutlich geringer.

App Marketing

In den vergangenen Jahren ist der Mobile-Marketing-Markt in Sachen Apps buchstäblich explodiert. Apps verzeichnen im PlayStore und App Store mehrere Milliarden Downloads. Mit Hilfe VON App Store Optimierung soll die Sichtbarkeit von Apps in den Stores deutlich gesteigert werden. Dies erfolgt bspw. mit Hilfe der passenden Keywords oder hilfreichen Benutzerbewertungen.

Apps werden entweder durch Einmal-Beträge oder durch In-App-Käufe finanziert. Während der Trend vor einigen Jahren bei Einmal-Käufen lag, haben immer mehr Anbieter das Einkommenspotenzial von In-App-Käufen entdeckt. Der Grund hierfür ist einfach: Vergleichsweise wenige Nutzer sind dazu bereit Geld für eine App auszugeben ohne deren Inhalt genau zu kennen, wohingegen deutlich mehr Kunden dazu bereit sind ein kostenloses Produkt auszuprobieren und – bei Bedarf und Interesse – den Umfang der App mit späteren Käufen zu erweitern.

Je nach Anbieter und Zweck der App kann eine App auch den Inhalt einer Webseite abbilden. Das ist beispielsweise bei Anbietern wie Amazon oder Ebay der Fall. Diese bieten den Inhalt ihrer Webseite in einem User-freundlichen Format in der App an.

In-Game Mobile Marketing

Auch die Gaming-Industrie ist stark vom Mobile-Marketing betroffen. Während bis vor wenigen Jahren viele Mobile Games gegen einen geringen Einmal-Betrag zu bekommen waren, gibt es seit einigen Jahren einen immer stärkeren Trend zu Echtzeit-3D-Games, Multiplayer-Spiele und Social Networking Spiele. Während sich die Preispolitik in den ersten Jahren des App- und Playstores im wesentlichen an Computer- und Konsolenspiele der 1990er und frühen 2000er Jahre orientierten, haben auch Spielentwickler das Umsatzpotenzial von Ingame-Käufen erkannt.

Das Prinzip ist einfach: Nutzer können ein Game kostenlos herunterladen und die ersten Level spielen. Um weitere Level freizuschalten oder schneller im Spiel voranzuschreiten, können Anwender virtuelle Währung kaufen.

Darüber hinaus werden kann die Entwicklung dieser Apps auch durch gezielte Produktplatzierungen oder einfachen Werbebannern finanziert werden. Nutzer können die Werbebanner entfernen, indem Sie bspw. eine Premium-Version der App kaufen.

Mobile Marketing und Datenschutz

Spätestens seit dem NSA-Skandal im Jahr 2013 machen sich nicht nur Fachleute sondern auch Millionen von App-Nutzern Gedanken um den Schutz ihrer Daten, wenn es um den Download von Apps geht. In Deutschland und dem EU-Ausland sind alle Anbieter zum Schutz personenbezogener Daten verpflichtet, auch wenn diese freiwillig vom Kunden in einer App angegeben werden.

Wenn es um den Datenschutz geht, gibt es bezüglich Mobile Marketing zwei Punkte zu beachten: Standortfreigabe und Push-Nachrichten. Smartphone-Nutzer haben auf den gängigen Geräten die Möglichkeit der App den Standort mitzuteilen oder nicht. In den Einstellungen des Telefons kann dieser Modus für jede App deaktiviert werden. Für einige Apps, wie beispielsweise Google Maps, ist die Nutzung ohne Standort-Freigabe in der Regel nicht ohne weiteres möglich.

Darüber hinaus haben Anwender auch die Möglichkeit Push-Nachrichten zu aktivieren und zu deaktivieren. Je nach App und Verwendungszweck haben Push-Nachrichten einen unterschiedlichen Stellenwert. Nachrichten-Apps leben von Push-Nachrichten, bspw. für Breaking News, und ziehen hieraus auch den Hauptwert, während Shopping-Apps hauptsächlich über Sonderangebote und Rabatte informieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Mobile Marketing einen erheblichen Stellenwert für die Zukunft haben wird. Mittlerweile haben knapp zwei Drittel der Weltbevölkerung ein Mobiltelefon, somit besitzen mehr Menschen ein Mobiltelefon als einen PC.